Lackfarbton nachmischen - so funzt das! Ein Erfahrungsbericht!

Ihr kennt das ja inzwischen: Wenn man drei Leute fragt bekommt man vier Antworten. Und Irgendwer kennt irgendeinen...
Also habe ich mich mal wieder selber darum bemüht.

Eigentlich ist es ja egal ob es sich nur um eine Lackbeschädigung durch einen Parkrempler handelt oder ob gleich ein ganzes Auto lackiert werden soll. Manchmal weiß man eben nicht welchen genauen Farbton der Basislack auf dem Auto hat. Und selbst bei Neuwagen ist die Streuung in den Farbtönen recht hoch und variiert zwischen den Produktionsstandorten.

Beim Harry sind die Bleche im Innenraum in einer anderen Farbe lackiert als die Karosserie selbst. Und irgendwer hat die Teile mal himmelblau (!) umlackiert. Das muß natürlich wieder weg!

Glücklicherweise hat die Rückseite des Handschuhfachdeckels noch die Originalfarbe. Sie sieht dem helleren Vinyl recht ähnlich. Da der Lack lichtgeschützt und kaum abgenutzt ist, eignet sich die Fläche sehr gut als Farbmuster.

Also habe ich mal den Lackhändler meines Vertrauens aufgesucht. Der hat ein Lackfarbmessgerät (Spectrophotometer) (PDF Datei von Standox). Dieses tastet den Farbton der Oberfläche ab auf die es gedrückt wird. So ein Gerät kostet um die 5000 Euro. Der Händler will 5 Euro fürs messen - wenn man bei ihm nichts kauft. Von dem Gerät werden die Messdaten dann an einen Computer überspielt. Die Software gibt dann automatisch Mischverhältnisse des verwendeten Lacksystems und auch die Näherung in Prozent an.

Bei der Auswahl an Farben die das System bietet ist das auch bitter nötig. 8-()

Ein Computer gibt die einzelnen Farbnummern und die Gewichtseinheiten für die Mischung an.

Eine Waage ist Voraussetzung.

Gut. Die Farbe ist jetzt gemischt. Aber wie kommt die jetzt aufs Auto? Normalerweise wird der Basislack (das ist die eigentliche Farbe) mit Härter im passenden Verhältnis gemischt und mit einer Lackierpistole aufgesprüht. Anschließend wird der Basislack mit feinem Schleifflies "geköpft". Dann folgt mindestens ein Auftrag an Klarlack. Zuletzt wird das ganze auf Hochglanz poliert. So ungefähr in Kurzform.

Es geht aber auch einfacher. Der Lack kann auch komplett mit Härter in eine Sprühdose abgefüllt werden. Dafür gibt es eine Spezialmaschine.

Eine solche Dose mit 400ml angemischtem Lack kostet grade mal 25Euro. Farbe messen inclusive! Wer soll also noch im Baumarkt nach einer Spraydose für sein Fahrzeug suchen und dann auch noch 20 Euro zahlen wenn man das viel besser haben kann? Den Klarlack gibts sogar als 2 Komponenten Lack in der Sprühdose. Vor der Verwendung werden diese in der Spezialdose gemischt. Die Mischung muß dann aber sofort verbraucht werden.

So, ich hoffe der Bericht war wieder interessant. Ich bitte um viele Kommentare, Verbesserungsvorschläge und Hinweise (vor allem von den Profis).

Euer Idefix